Wie funktioniert Tampondruck?

Der Tampondruck gehört zu den flexibelsten und am weitesten verbreiteten Druckverfahren, wenn es darum geht, unregelmäßige, gewölbte oder strukturierte Oberflächen präzise zu bedrucken. Ob kleine Werbeartikel, technische Bauteile oder medizinische Produkte – dieses Verfahren sorgt dafür, dass Logos, Symbole oder Schriftzüge auch dort perfekt platziert werden können, wo andere Drucktechniken scheitern. Doch wie funktioniert Tampondruck eigentlich im Detail?

Das Grundprinzip des Tampondrucks

Tampondruck ist ein indirektes Tiefdruckverfahren. Das bedeutet: Das Druckmotiv wird nicht direkt auf den Artikel aufgebracht, sondern über ein Zwischenelement – den sogenannten Tampón aus Silikon.

Der Ablauf lässt sich in drei Hauptschritte gliedern:

  1. Farbübertragung auf das Klischee
    Zunächst wird das Druckmotiv in eine Druckform, das sogenannte Klischee, graviert oder geätzt. Dieses Klischee wird mit Farbe überflutet, und ein Rakel entfernt überschüssige Farbe von der Oberfläche. Übrig bleibt nur die Farbe in den Vertiefungen des Motivs.
  2. Aufnahme durch den Tampon
    Ein elastischer Silikontampon senkt sich auf das Klischee und nimmt die Farbe aus den Vertiefungen auf. Der besondere Vorteil: Der Tampon ist flexibel und passt sich nahezu jeder Form an.
  3. Übertragung auf den Artikel
    Im nächsten Schritt presst der Tampon die aufgenommene Farbe auf die Oberfläche des zu bedruckenden Teils. Die Farbe haftet dort, während sie vom Tampon vollständig freigegeben wird.

So entsteht ein präziser, detailgetreuer Druck selbst auf komplexen Formen, wie gewölbten Tasten, Kugeln, zylindrischen Teilen oder strukturierten Oberflächen.

Warum funktioniert der Tampondruck auf schwierigen Flächen?

Die eigentliche „Magie“ liegt in den Eigenschaften des Silikontampons. Silikon hat eine glatte, nicht-poröse Oberfläche und gibt die Farbe fast vollständig ab. Gleichzeitig ist es weich und elastisch genug, um sich an Wölbungen, Vertiefungen oder Kanten anzuschmiegen, ohne dass das Druckbild verzerrt wird. Dadurch lassen sich Formen bedrucken, die mit Siebdruck oder Offsetdruck nicht erreichbar wären.

Typische Einsatzgebiete

Die Technik eignet sich für zahlreiche Branchen und Anwendungen:

  • Werbemittel: Bedruckung von Kugelschreibern, Feuerzeugen, Tassen oder Schlüsselanhängern.
  • Automobilindustrie: Beschriftungen auf Bedienknöpfen, Armaturen oder Symbolen.
  • Medizintechnik: Kennzeichnung von Spritzen, Instrumenten oder Kunststoffteilen.
  • Elektronik: Logos, Symbole und Schriftzüge auf Gehäusen und Tasten.
  • Haushaltswaren & Spielzeug: Dekoration und funktionale Markierungen.

Dank der Präzision und Materialvielfalt ist Tampondruck heute fast überall zu finden – vom einfachen Giveaway bis zum Hightech-Bauteil.

Vorteile des Verfahrens

  • Flexibilität: Druck auf nahezu allen Oberflächen und Materialien (Kunststoff, Metall, Glas, Keramik, Holz, Leder).
  • Detailgenauigkeit: Ideal für feine Linien, kleine Schriften und filigrane Logos.
  • Vielseitigkeit: Funktioniert auf glatten wie auch strukturierten Flächen.
  • Mehrfarbdruck: Durch nacheinander ausgeführte Druckgänge lassen sich mehrfarbige Motive realisieren.
  • Effizienz: Besonders geeignet für Serienproduktionen mit mittleren bis großen Stückzahlen.

Der Tampondruck ist ein äußerst vielseitiges und effizientes Verfahren, das präzises Bedrucken auch auf schwierigen Flächen ermöglicht. Durch die Kombination aus Flexibilität, Materialvielfalt und Detailtreue hat sich diese Technik in zahlreichen Branchen etabliert und gilt als Standard, wenn klassische Druckverfahren an ihre Grenzen stoßen.

Wer mehr über die technischen Möglichkeiten und professionelle Umsetzung erfahren möchte, findet alle Details bei Lambda.sys – Tampondruck

    Comments are closed